Das erwartete schwere Spiel stand letzten Samstag in der attraktiven Steinergasse der Post 1 bevor. Ohne Sebastian Schneider und Sören Hein war der Aufbau von vornherein nicht stark besetzt und so gab auch Jan Lengelsen nach 5 Minuten mit Magenproblemen das erste Mal W/O ehe eher nach einem Gesichtswurf gänzlich außer Gefecht genommen war und nur mehr sporadisch zum Einsatz kam. Dazu kam noch, dass Sascha Knödler Ende erster Halbzeit (Spielstand 12:8) unglücklich gefoult wurde und mit Rückenverletzung ausschied. Alles Gute!
Die ersten 4 Minuten stand es noch 0:0 doch an ein Unentschieden war an diesem Tag nicht zu denken.
Florian Sonntag hielt die Postler gut 5 100% gehaltenden Bällen im Spiel (Konter) und das Ergebnis schien besser als der gefühlte Spielverlauf. Zeitspiel auf beiden Seiten zeugte von der Formationsangriffsschwäche auf beiden Seiten.
Bei einem Spielstand von 10:8 nutzten die Atzgersdorfer die aufkeimende Abschlussschwäche der Postler (6 100% in der 1. Halbzeit) und gingen mit einem 15:8 in die Pause. Mit nur 2 Wechselspieler und zu wenig Druck vom Aufbau und zu wenig Laufbereitschaft stand es zu Beginn der 2. Halbzeit rasch 19:9 und das Match war entschieden. Keiner wollte sich mehr wehtun schien wohl das Motto zu sein.
Gewonnen hätte man die Partie aber auch nicht in Vollbesetzung. Zu engagiert, zu schnell waren die Spieler von Atzgersdorf an diesem Tag. Die Weiterentwicklung seit der letzten Begegnung im Oktober ist enorm.
Darüber hinaus: Die hervorragenden Schiedsrichter Hofer/Schmidhuber ließen gute Härte gelten womit die Postler überhaupt nicht zurecht kamen. Zu selten erlebt man in der Wiener Liga diese Härte und da wir ja heuer nicht für die Regionalliga qualifiziert waren, hat man wohl schon verlernt wie Handball auch sein kann. Hier gilt es wohl im Training gezielt ein Schäuflein zuzulegen um nicht bei so wichtigen Partien überrascht zu sein, dass ein Fehlpass nach einem leichten Schubser von hinten als Fehlpass und nicht als Foul gewertet wird!
Hier sind die Trainer gefragt und die Spieler sich mental drauf einzustellen. Hoffentlich hat der eine oder andere daraus gelernt.
Gerade die verbleibenden Aufbauspieler ließen sich immer wieder durch die aggressive 3-2-1 Deckung die Schneid abkaufen, nahmen den Ball im Stehen an und so wurden 20 der 23 Tore von den Kreispositionen erzielt. Klar ist das auch deren Aufgabe, insbesondere bei einer 3-2-1 – 3 Tore sind dennoch zu wenig – auch da ja nicht mal der Versuch unternommen wurde von hinten zu werfen und so nicht geworfen wurde (besser: werden konnte). In Summe war das Hauptmanko sicherlich die zu leicht im Angriff verschenkten Bälle (von allen Positionen), anderwertige technische Fehler die blitzartig erfolgreich von den jungen Atzgersdorfern umgewandelt wurden.
„Eigentlich“: Die Deckung stand grundsätzlich bis Minute 40 gewohnt gut, Florian Sonntag hielt sehr solide, doch ab dann waren die Atzgersdorfer mit 2 schnellen Schritten vorbei und netzten insbesondere in der 2. Halbzeit höchst präzise über die Mitte ein. Zu passiv die Postler in der Mitte, zu wenig aggressiv, zu wenig „das Spiel lesend“. Mit 23:38 geht die Niederlage in dieser Höhe in Ordnung, das Lehrgeld bezahlt.
Atzersdorf wird heuer Meister werden, gegen Vöslau wird es sich der Aufstieg in die 2. Liga wohl nicht ausgehen, dafür ist das Spiel im Formationsangriff noch nicht reif genug, weil zu geradlinig und das Gesamtkonzept – auch wenn gut durchgewechselt wird – auf zu wenige Schlüsselspieler aufgebaut. Wenn ein Dobias Florian rausgedeckt wird, wirds wohl schwer werden.