Der Post SV/1 hat auch heuer wieder am Handballturnier der HSG Würm-Mitte teilgenommen. Wie auch im letzten Jahr war die Stimmung gut, und manche würden sie glatt als zu gut bezeichnen. Treffpunkt war am Vorabend des Turnieres das Foyer des Feodor-Lynen-Gymnasiums, denn dieses Jahr war es uns nur vergönnt, am Hallenboden zu schlafen. Der tolle Partybus war schon früher angekommen und war schon am gemütlichen Beisammensitzen.
Wahre Liebe: Männer und Bier
Auch Sunny sowie Ossi, Peter und Raphi trudelten im Laufe des abends ein, und die Runde wurde vervollständigt. Herausragender Stargast des Abends wurde das Augustinerbräu, das uns allen in sehr guter Erinnerung bleiben wird. Manchen sogar in zu guter, einige verschätzten sich in der Menge, die sie zu sich nahmen ein wenig.
Ankunftsabend: Gute Stimmung
Dementsprechend angeschlagen und verhalten war die Stimmung morgens. Vor allem drei hochkarätige Stammspieler wurden beim Frühstück noch vermisst. Böse Zungen warfen Brocken wie „halb fünf“ und „unglaubliche Mengen Bier“ sowie „schlafen noch immer, niemand weiß wo“ ein. Nach der offiziellen Begrüßung aller Teams und einer Pause, die wir dazu nutzten, die beiden Gruppengegner im direkten Duell zu beobachten fanden wir uns in der Kabine zur Besprechung vor dem ersten Spiel ein, auch die magischen Drei waren inzwischen dazugestossen.
Notwendig: Viel Kaffee
Das erste Spiel ging gegen den knappen Sieger aus dem ersten Gruppenspiel, den MTSV Schwabing. Zweifelsohne waren wir angeschlagen vom Vortag, und dementsprechend spielten wir auch. Es ging relativ ausgeglichen hin und her, immer wieder zerrüttelt durch ruppiges Spiel der Schwabinger. Der sogenannte Schiedsrichter war vollkommen überfordert, doch dank toller Einzelleistungen von Jan und Peter wurde das Spiel noch mit 12:10 gewonnen.
Erstes Einschießen: schmerzhaft verspannt
Im 2. Match ging es gegen den Titelverteidiger TSV Friedberg. Diese hatten den Postlern in der ersten Partie zugeschaut und sich zwei Sachen vorgenommen: 1) möglichst brutal und rücksichtslos zu spielen und 2) uns weh zu tun. Fortwährende absichtliche Schläge ins Gesicht blieben vom (selben) überforderten Schiedsrichter (=richtiger Ausdruck?) ungeahndet, und das Spiel eskalierte zusehends.
Weihnachtsgeschenk? Er hatte ein Schiedsrichtertrikot
Gunnar musste nach einem brutalen Check gegen sein Knie ins Krankenhaus gebracht werden. Mehrere Spieler erhielten blaue Flecken und Cuts im Gesicht und auf den Armen. Sogar im eigenen Angriff versuchten die Friedberger versteckte böse Fouls anzubringen (Besondere Dank gilt an den netten Kreisspieler mit den spitzen Ellbogen). Es kann nicht oft genug erwähnt werden, dass ein Mensch mit der Aufgabe „Schiedsrichter“ betreut worden war, aber definitiv nicht als solcher agierte. Völlig aus dem Konzept gebracht verloren wir das Spiel tatsächlich, und zwar mit -2. Was uns aber aufgrund des glücklicheren Torverhältnisses trotzdem ins Viertelfinale rettete. Denn alle drei Mannschaften in der Gruppe hatten je ein Spiel gewonnen. Die Leistung bis dato war dennoch wahrscheinlich die schwächste Postleistung seit langem.
Friedberg: kein Handball gemäß der Genfer Menschenrechtskonvention
Nach einer saftigen Kabinenpredigt besinnten sich die Postler im Qualifikationsspiel um das Halbfinale gegen vermeintlich schwächere Gegner wieder auf handballerische Qualitäten. Auf den verletzten Gunnar mussten wir aber im restlichen Turnier verzichten.
Angeschwollen: Gunnars Knie
Die Partie gegen TuS Fürstenfeldbruck begann ernüchternd. Diese Gegner wollten nicht eine Härteschlacht aus dem Spiel machen. Angenehm. Und es kam noch besser, wir merkten schnell, dass wir ihnen in allen Belangen überlegen waren. Ausser vielleicht in Punkto Kraft, diese ging in Spiel 3 des Tages schön langsam aus, vor allem die Langeinsätze am Vorabend meldeten sich jetzt deutlich zu Wort.
Kondition ist offensichtlich ertränkbar
Somit passierte das unpackbare: Die Kraft reichte nicht, die Post-Spieler waren präpotent ignorant, jegliches Zuücklaufen oder Agieren in der Deckung wurde mit dem klassischen „Ich kann nimmer!“ weggewunken. Schwuppdiwupps eine -2 Niederlage gegen ein Team, dass wir fit mit 30 Toren Differenz besiegen hätten können. Der arme Trainer Jimmy Hirnschall konnte draussen nicht mehr tun, als zusehen, wie ihn die Spieler im Stich liessen. Somit landeten wir im Pool um die Plätze 5-8.
Das erste Spiel um die Qualifikation um Platz 5 ging gegen die ehemalige Bundesligatruppe vom TSV Milbertshofen. Wir wollten nochmal alle Kräfte sammeln, um im Namen der Post – und für Jimmy, dem gegenüber wir ein schlechtes Gewissen hatten – zu zeigen, wie gut wir eigentlich waren.
Chancenlos: Milbertshofen gegen motivierte Postler
Uns gelang ein fulminanter Start, Gegner Milbertshofen wurde an die Wand gespielt, 5:0, 8:3 und 12:8 nach 20 Minuten. Die Deckung stand korrekt und kompakt und liess nichts zu. Die zweite Welle sowie der direkte Gegenstoss funktionierten wie geschmiert.
Verrückter: rechts oben in weiß. Peinlich.
Offensichtlich enttäuscht von der bevorstehenden Niederlage begannen die Gegner auf uns hinzuhacken. Vor allem Peter war Zielscheibe und Provokateur Numemr eins war der Linkshänder auf ihrem rechten Aufbau. Das alte Lied – wieder (k)ein Schiedsrichter der entsprechende Maßnahmen setzen hatte können, was letztendlich in einem kurzen aber „herzhaften“ Schlagabtausch kumulierte. Fazit: 17:15 haben wir gewonnen. Manche haben eine etwas eigenwillige Einstellung zu Handball und sind wirklich schlechte Verlierer. Pfui! Naja, dafür Spiel um Platz 5 gegen den FC Bayern München.
Gelbe Hänger trotz der schöneren Dressen
Wir konnten uns noch an die Bayern aus dem Vorjahr erinnern. Vor allem der wieselflinke kubanische Nationalspieler mit seiner technischen Rafinesse war uns in Erinnerung geblieben.
Kraftreserven: ziemlich leer
Im Spiel um Platz 5 gegen Bayern München erwischten wir einen unglücklichen Start und lagen rasch 3:8 hinten, kämpften uns aber in Folge toll auf ein 8:10 und 10:11 heran. Doch 40 Sekunden vor Schluss und mit Ballbesitz zur Chance auf das rettende X wurden die Postfüchse zu Posthennen, liefen wie aufgescheucht herum und kamen nicht mehr zum Abschluss. Mangelnde Routine? Mit Sicherheit. Aber es blieb bei der Niederlage und somit bei Platz 6.
Fazit: Platzierung geht mit diesem Vorabend ok. Die Leistungskurve war steigend aber nie Zufriedenstellend. Katastrophale und wirkliche unschöne Szenen waren dabei. Aber angesichts dieser schlechten Schiedsrichterbsetzung muss man wohl von einer erneuten Teilnahme Abstand nehmen, denn Prügel einzustecken ist das eine, uns aber dann die Schuld zuzuweisen ist das andere. So bringt das nix, steigert die Verletzungsgefahr und macht keinen Spass. Nach 15 Jahren München heisst es wohl Abschied nehmen. Es reicht. Danke, München, danke Hartl, aber genug ist genug.