6. Runde SG Fünfhaus Westwien – Post SV/1


Raphael Schneeberger
Raphael Schneeberger:
heute erstmals fehleranfällig, konnte in der 2.HZ doch gute Akzente setzen

Osman Ahmad
Osman Ahmad:
brachte auf rechts viel Tempo ins Spiel

Wolfgang Rothauer
Wolfgang Rothauer:
hier ist mit der Ursache allen Übels, unabhängig des Spielverlaufs

 

SG WAT 15 M-HB WW – Post SV/1 29:28 (14:15)

Fünfhaus - Post

 

Was für eine Partie! Das Handballerherz durfte sich ein wahres Spitzenspiel auf der Zunge zergehen lassen! Unglücklich für Post einzig der Ausgang, während das Publikum voll auf seine Kosten kam.

Schon beim extrem konzentrierten Aufwärmen merkte man den Kontrahenden an, dass dieses Spiel das erste Spitzenspiel der Saison für beide Mannschaften war, und so begann die Partie auch. Vor allem das Deckungsverhalten lag in den ersten Minuten klar über dem Liganiveau. So kam es auch, das nach dem 1:0 für Fünfhaus das 1:1 erst in der 5.Minute fiel, und es nach 10 Minuten 2:2 stand. Nicht die schlechte Wurfleistung war es, sondern die fokussierten Deckungsspieler beider Seiten liessen im schnell und gut geführten Spiel wenige Tore zu. Sogar mit leichten Vorteilen für die Post Deckung, die vor allem den gefürchteten Werfer Oskar Zorell erfolgreich nicht ins Spiel kommen liess, sowie gekonnt die schnellen Gegenstösse und die zweite Welle der Fünfhauser unterband.

 

Fünfhaus - Post

 

Es gelang uns, in der 15.Minute eine 3-Tore Führung rauszuholen. Jedoch hielt das 3:6 nicht lange, denn plötzlich schlichen sich unerklärliche Fehler ein, unter anderem ein Abspielfehler beim Abwurf (!) und Fünfhaus konnte innerhalb von einer Minute zum 6:6 ausgleichen. Zu diesem Zeitpunkt bekam Post dann auch noch eine 2-Minuten Strafe wegen Schiedsrichterkritik. Trainer Jimmy Hirnschall blieb nichts anderes übrig, als in der 16.Minute noch vor Beginn der Unterzahl ein Time-Out zu nehmen. Das Spiel entwickelte sich danach eher hektisch, geprägt von technischen Fehlern und überraschenden Fehlwürfen auf beiden Seiten, die das Spiel knapp hielten. Trotzdem wurde das Tempo nicht reduziert, immer noch wurde sehr intensiv gespielt. Die Unterzahl endete 1 zu 1, der Spielstand verblieb fortwährend plus 1 für Fünfhaus beziehungsweise Unentschieden. Die Post-Deckung hatte sich erfangen und spielte nun wieder bärenstark, erhielt dann aber im jeweils siebten Versuch der Angreifer doch noch dieses dumme weitere Tor – zermürbend. Bei 10:10 in der 25.Minute wieder Unterzahl gegen Post, welche jedoch mit einer guten taktischen sowie kämpferischen Leistung wieder 1 zu 1 endete. An Kampfgeist mangelte es uns heute auf keinen Fall.

 

Fünfhaus - Post

 

Jedoch zehrte das sehr hohe Tempo an der Konzentration der Postler. Symptomatisch das 12:11 für Fünfhaus durch Oskar Zorell, der am linken Aufbau von aussen abschloss, und danach ungehindert auf den rechten Aufbau spazieren durfte, um den einenen Stangenabpraller in Ruhe zu fangen und einzuwerfen. Es muss an dieser Stelle gesagt sein, dass der hochgejublte Zorell sich an der gut postierten Post Deckung bisher die Zähne ausgebissen hatte und viele erbärmliche Fehlwürfe gezeigt hatte, was eigentlich für unsere Verteidiger spricht. Im Angriffspiel der Postler stand das Kollektiv im Vordergtrund, welches geduldig und taktisch agierte. Überaus geschickt wurde der freie Mann gesucht und fast immer gefunden, aber es reihten sich auch Fehlwürfe ein. Eine Minute vor der ersten Halbzeit die Post Führung mit 13:14 als Raphael Schneeberger frisch dazukam und traf. Dieser Vorsprung wurde auch in die Pause mitgenommen, allerdings folgte dem 14:15 ein bitterer Beigeschmack, als René Wenk mit der Pausensirene noch einmal beim Verhindern des schnellen Konters der Heimmannschaft eine 2-Minuten Strafe kassierte.

 

Fünfhaus - Post

 

 

 

In der Halbzeit wechselte Post den Tormann, Robert Stutzenberger bekam die Chance den gegnerischen Angreifern den Zahn zu ziehen. Fünfhaus erzielte gleich binnen weniger Sekunden den Ausgleich, aber die Unterzahl endete dann doch glimpflich mit 2:2, das bedeutete weiterhin ein Tor Führung und somit 16:17. In der sechsten Minute der zweiten Halbzeit dann aber die große Chance für Post, als bei 17:18 zuerst einer, dann noch ein zweiter Spieler bei Fünfhaus eine 2-Minuten Strafe kassierte. Aber das tolle Ãœberzahlspiel kam nicht zustande, keiner der eingeübten Spielzüge funktionierte und die Zeit verrann. Es wurde zwar eine 18:20 Führung rausgeholt, aber dann vergab Gunnar für Post SV auch noch einen Siebenmeter. Dies führte zu kurzzeitiger Hektik bei den Postlern, die hinten plötzlich löchrig agierten und vorne unkonzentriert Abschlüsse suchten. Fünfhaus kämpfte sich Tor um Tor heran und erzielte durch Oskar Zorell den 21:21 Ausgleich. Die Deckung von Post wirkte in dieser Phase extrem müde und es half natürlich nicht, dass man beim Ausgleichstreffer auch noch eine 2-Minuten Strafe hinnehmen musste. Trotzdem konnte Günther Maderböck mit einem schönen Wurf die kurzzeitige Eintoreführung erzielen, durch eine schnelle Auflage konnten die Fünfhauser jodoch sofort wieder ausgleichen, zudem erhielt Raphael Schneeberger bei dieser Aktion eine 2-Minuten Strafe. Trotzdem verlor man die Unterzahl nur -1 und so stand es nach 12:46 in der zweiten Halbzeit 23:22 für die Hausherren. Nun war den Postlern – nicht zuletzt aufgrund des vermehrten Unterzahlspiels – die Müdigkeit klar abzulesen. Vorne spielte man ideenlos, halbherzig wurden schlechte Wurfpositionen genommen, und hinten liess man die Fünfhauser ihr Spiel aufziehen. Vor allem durch die überragenden Flügel Christoph Zeiml und ganz besonders Andreas Jurdak, dem in dieser Phase einfach alles gelang.

 

 

Fünfhaus - Post

 

Irgendwie konnten wir dann doch das 25:23 in ein 25:25 umwandeln. Nach dem 26:25 bekamen unsere Gegner dann eine dumme Strafe aufgebrummt. Doch die Ãœberzahl konnte nicht genutzt werden. Matthias Berger, der in dieser Phase am linken Flügel stark spielte, traf zwar zum Ausgleich und holte kurz darauf einen Siebenmeter heraus, doch Gustavo verwarf diesen sowie dann auch noch den Abpraller vor dem leeren Käfig (Lattenkreuz) – symptomatisch für das nicht 100%-ige Spiel unserer Mannschaft in dieser Phase. Ab diesem Zeitpunkt (Minute 22:46 der zweiten Halbzeit) kam plötzlich allgemeine Hektik auf und beide Seiten zeigten ihr bestes Chancenverhauen, inklusive einem klar verworfenen Siebenmeter von Fünfhaus, Unterzahlkonterpässen, die von zwei lächelnden Verteidigern abgefangen wurden sowie Kreispässen zu nicht vorhandenen Kreisspielern.

 

 

Fünfhaus - Post

 

Dann die Schlussphase: Raphi konnte in der 26.Minute den 28:28 Ausgleich erzielen, darauf folgte eine konzentrierte Deckung der Post sowie eine nun langsam etwas müde wirkende Fünfhauser Mannschaft… plötzlich ein Konter für Post, den Matthias jedoch leider vergibt und im direkten Gegenzug fällt das 29:28 vom rechten Flügel durch den Rechtshänder Christoph Zeiml. Als wir danach auch noch den Ball im Angriff verlieren, lässt sich Fünfhaus in ihrem Angriff plötzlich sehr viel Zeit – die Uhr tickt. Als sie wegen angezeigtem Zeitspiel zu einem harmlosen Schuss gezwungen werden, der uns in Ballbesitz bringt, nimmt Jimmy Hirnschall bei Minute 29:19 ein Time-Out. Zumindest das Unentschieden war zu diesem Zeitpunkt realistisch.

 

 

Fünfhaus - Post

 

Letzter Angriff: der angesagte Spielzug wird durch das überraschend offensiv agierende Deckungssystem der Fünfhauser unterbunden. Doch der Druck bleibt aufrecht, bis bei Minute 29:48 Routinier Gustavo Fernandez einen Wurf riskiert, der vom starken Tormann Stefan Gangel gehalten wird. Das Spiel war entschieden, knapp aber doch musste sich die Post erstmals geschlagen geben.

 

Das Fazit: Es trafen zwei Top-Teams der Wiener Liga aufeinander, die beide ihren Anspruch auf den Meistertitel klarmachten. Das Spiel hätte sich vom Verlauf zumindest ein Unentschieden verdient. Die besten zwei Männer am Feld waren heute ganz klar die beiden Schiedsrichter Hurich und Zichtl. Bei so einer haarigen und knappen, teilweise auch hart geführten Partie so souverän zu pfeifen, Hut ab! Es ist zu einem großen Teil auch ihr Verdienst, dass die Partie für das Publikum so attraktiv verlief. Und für uns? Na gut, blöd gelaufen, aber es ist noch nichts verloren. Jetzt gewinnen wir zuhause erstmal gegen die West Wiener Rentnertruppe und dann schiessen wir Fünfhaus im Heimspiel wieder auf den Boden der Realität runter!

 

 

Fünfhaus - Post

 

Kader Post SV/1:
Florian Sonntag, Thomas Stutzenberger; Lukas Steiner (1), Robert Rössler (2), René Wenk (1), Thomas Bobens (5), Gustavo Fernandez (5), Gunnar Finck (3), Raphael Schneeberger (4), Christoph Weber (1), Wolfgang Rothauer, Osman Ahmad (2), Matthias Berger (1), Günther Maderböck (3)

Kader SG WAT 15H – HB WW:
Stefan Gangel, Michael Draca, Manuel Walser (2), Patrick Depauly (1), Andreas Schmidhuber (2), Andreas Jurdak (10), Christoph Zeiml (3), Oskar Zorell (6), Matthias Kowarik (2), Robert Stangl (1), Lukas Berger (1), Stefan Zlatkovic, Florian Hofer (1), Daniel Schmidbauer

 

Stimmen zum Spiel:

Gustavo Fernandez: Wir haben bei viel zu vielen Situationen von 6 oder von 7m verworfen. Dazu kamen noch technische Fehler – und es war aus. Bitter, denn bei ihnen war das nicht der Fall, sie haben einfach getroffen. Dass wir nicht gewonnen haben, können wir uns selbst zuschreiben.

Trainer Jimmy Hirnschall: Es war klar, dass die Chance auf zumindest einen Punkt da war, wir hatten eben ein bißchen Pech in der entscheidenden Phase, denn 2-3 Stangentreffer müssten eigentlich im Tor landen. Der allerletzte Angriff darf von einer routinierten Mannschaft so nicht gespielt werden, selbst wenn der Wurf ins Tor gegangen wäre, wäre die Chance auf einen weiteren Verlusttreffer über die schnelle Mitte da gewesen. Aber alles in allem war das Spiel und vor allem der Kampfgeist der Mannschaft zufriedenstellend. Zuhause müssen wir jedoch gewinnen.

Christoph Zeiml (Fünfhaus): Das Spiel war sehr knapp und sehr spannend, anscheinend hatten wir gegen Ende mehr Luft. Dadurch gab es für uns das glücklichere Ende. Für das Publikum war es bestimmt sehr attraktiv anzusehen.

Oskar Zorell (Fünfhaus): Das Spiel war gut, aber von vielen technischen Fehlern geprägt. Im Endeffekt war es unser Tormann, der den Unterschied machte.

 

 

René Wenk
René Wenk: vorne gute Arbeit am Kreis, hinten als Arbeitstier das um und auf

Robert Stutzenberger
Robert Stutzenberger:
konnte nach Tormanntausch gut halten, aber die Partie nicht drehen

Christoph Weber
Christoph Weber:
schaltete in der Deckung souverän Oskar Zorell aus


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