Am vergangen Sonntag ging das – so scheint’s – mittlerweile zur Routine gewordene Cupfinale zwischen POST/SV und UWW 1B in der Hollgasse über die Bühne. Und wie schon so oft ging das Duell an die überlegenen West Wiener Oldies, diesmal mit +3. Warum? Die Hietzinger erwischten gleich den besseren Start setzten sich bis Minute 20 auf 3:9 ab. 3 Tore für 20 Minuten sind einfach zu wenig.
Eine geschickt gewählte Auszeit von Seiten der Post führte die Hernalser wieder zum 9:10, doch der Ausgleich gelang nie. Die West Wiener setzten kurz nach, zwei schnelle, druckvolle Passes und die Post-Abwehr war offen, mit 9:12 aus Sicht der Postler ging es in die Kabine.
Zu Beginn der 2. Halbzeit wurde hurtig weitergespielt, relativ emotionslos auf beiden Seiten. Immer wieder machte sich bei den Postlern mangelnde Abstimmung breit und nur die Routine von Mario Kustura und Christian Singer im Tor ermöglichte ein 18:21.
Das Spiel gewann etwas an Dramatik, jedoch vergaben die Postler mehrmals die Möglichkeit auf -2 heranzukommen: ein vergebener Konter zum möglichen 19:21, aber auch unerzwungene Fehlpasses beim 21:24 sowie ein Wechselfehler (diese kommen bei der Post eindeutig zu häufig vor!!!) machten diese ambitioniert erkämpften Chancen zunichte.
Die Postler steckten aber nicht auf und Stefan Schwienbacher bewies mit druckvollem Spiel und klugen Würfen wiederholt sein Talent, wenn auch in Summe das Spiel der Post zusehends mehr zerfiel: Im stehenden Angriff gab es keine Konzepte, keinen Leithammel mehr, teilweise matt wirkende Spieler (die Trainingsbeteiligung sollte zumindest im Durchschnitt erhöht werden) und in der Defensive waren zwar gute Einzelleistungen zu verbuchen, ausgeholfen oder nachgerückt wurde viel zu wenig.
Diese Chance ließen sich Felsenstein, Higatzberger, Uher und Co. nicht entgehen und spielten danke einfacher Tore ein 28:31 gemütlich nach Hause. Als Resümee kann festgehalten werden, dass die Neuzugänge der Post viel Potential haben und so auch den Druck auf arrivierte Spieler erhöhen werden.
Viel Engagement und Einsatz wird aber noch notwendig sein, um diese Truppe zusammenzuschweißen und Spielkonzepte, wenn denn welche vorhanden sind,umzusetzen.
Am Rande sei noch bemerkt, dass es traurig ist, dass der WHV beim Cup-Finale nur einen Schiedsrichter stellen konnte, … oder?
Außerdem möchten wir uns für die nette Doppelconference zwischen Schiedsrichtertisch und Publikum zu Beginn der 2. Halbzeit bedanken, als das leider noch immer allgegenwärtige Pickerlverbot (für nicht HLA-Mannschaften!) in den von der MA 51 betreuten Hallen, lautstark diskutiert wurde.
Herr, wirf doch etwas Pickerl in die Männerliga!
Denn dass der Wiener Handballsport eklatant durch diese unstringente* (sport)politische Fehlentscheidung leidet, wird bei jedem Spiel offensichtlich.
Vielleicht sollten die entsprechenden Damen und Herren versuchen ohne Stoppeln auf den Fussballplatz zu gehen bzw. Barfuß einen Marathon zu laufen.
* unstringent darum weil HLA + U21 in der Hollgasse mit Pickerl spielen > und trainieren!!