Auch im 3. Cupfinale en suite konnte die Festung Westwien 1B nicht gestürmt werden. Konnte jedoch in den letzten Meisterschaftsspielen gegen die Hietzinger die Partie durchaus offen gehalten werden, gab es diesmal für den Post SV nichts zu erben. Die Westwiener, die sich heuer zum Ziel gesetzt haben, einen Vertreter aus der Handballliga Austria aus dem Hauptbewerb des ÖHB-Cups zu werfen, zeigten von Anfang an, dass sie dieses Match unbedingt gewinnen wollten. So taten sich die Postler von der ersten Minute an schwer, wobei Mario Kustura und Uli Cevela zu Beginn durch ihre Aufbauwürfe den Rückstand nicht zu groß werden ließen. Nach einer Viertelstunde war aber anscheinend das Pulver verschossen, dem Post SV fehlten einige wichtige Mannschaftsstützen, andere waren nicht hundertprozentig fit in die Partie gegangen. So konnte sich Westwien Tor um Tor absetzen, der Pausenstand von 17:10 entsprach in etwa den taktischen und spielerischen Verhältnissen, oft war die Hernalser Deckung nach ein paar schnellen Passes ausgespielt. Die Torhüter ließen das Halbzeitergebnis noch halbwegs erträglich erscheinen. Nach Seitenwechsel präsentierte sich jedoch eine völlig veränderte Post. Plötzlich war eine kompakte Deckung vorhanden, und die gewonnen Bälle konnten per Gegenstoß in Tore umgesetzt werden. Der Rückstand konnte so zu Beginn der zweiten Halbzeit sogar verringert werden. Dann begann aber eine Folge unerklärlicher, teilweise unerzwungener technischer Fehler, die prinzipiell vorkommen können. Da aber das kollektive Zurücklaufen und Unterbinden des gegnerischen Konters ausblieb, war bald klar, dass es diesmal ein ziemliches "Brett" (hohe Niederlage) geben würde. Es fehlte wohl manchmal der Wille oder der Stolz, die Niederlage wenigstens in einem erträglichen Rahmen zu halten. Auch Trainer Jimmy Hirnschall blieben zumindest in personeller Hinsicht nicht viele Möglichkeiten zu reagieren, die Hände waren ihm durch die Personalnot gebunden. Vielleicht ist aber das Endergebnis von 38:20 wie im Vorjahr eine Art Initialzündung für die weitere Saison. Westwien hat die Schwächen des Post SV schonungslos aufgedeckt, jetzt kann man daran gehen, sie auszumerzen. Mitzunehmen aus dem Spiel ist wohl, dass es bei komplettem Kader, konzentriertem Angriffsspiel, totalem Einsatz aller, sowie bei gezielter Vorbereitung auf den Gegner zumindest um einiges knapper hergehen könnte. Bleibt abzuwarten, was aus dem Konjunktiv wird…