Team Post SV 1
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Am Freitag, 13.Juli 2007 war es endlich soweit. Sechzehn wackere Helden von Post SV nutzten das heißeste Wochenende des Jahres (angenehme 37 Grad), um in Ungarn der Welt zu präsentieren, wie großartig sie Beachhandball spielen können. Und wo kann man unaussprechlich schöner spielen als in Keszthely-Gyenesdiás-Vonyarcvashegy am Balaton? Sechzehn Spieler hatten sich zusammengefunden, die Anreise in drei Autos ging glimpflich, alle überlebten Hitze sowie klassische ungarische Überholmanöver (z.B. von Gefahrengut transportierenden LKWs in unübersichtlichen Kurven des Ortsgebietes etc.). Sogar der Treffpunkt wurde von allen gefunden, wo sich gleich Balaton-Basti (der Turnierorganisator) ein Stelldichein gab. Sofort wurde aus Spass ernst und wir machten uns an die wichtige Aufgabe, die Qualität des Bieres sicherzustellen. Was – oh wie unangenehm – in Ungarn nicht allzu teuer ist. Auch der Sponsor wusste nach anfänglichem Augenbrauenrunzeln zu gefallen – Sexmagazin.at war dick dabei. Leider gab es keine Produktproben, dafür wurde alles organisatorische rasch geklät. Dann ging es ab in die Quartiere, 2 geräumige Einfamilienhäuser gleich nebeneinander. Alle Zimmer waren mit Fernseher ausgestattet, dafür lagen die Häuser ein wenig fernab vom Schuß. In der Nacht sollte sich herausstellen, dass eines davon gut und eines davon schlecht war. Mit dem gut organisierten Shuttleservice (Dank an den legendären Fahrer Rolf) war es aber kein Problem. Der Treffpunkt war ein Stück weg, bei der Campari-Bar. Wir nahmen unseren Job sehr ernst und stellten beim Warten auf die Autos gleich die Qualität des Bieres in der Campari-Bar sicher, alles in Ordnung. Angekommen bei Basti’s – Bar und Organisationskommandozentrale – waren wir uns nicht sicher, ob er vielleicht inzwischen neues Bier ausschenkte, dessen Qualität wir nicht überprüft hatten. Wir überließen pflichtbewusst nichts dem Zufall und begannen es noch einmal sorgfältig zu testen. Da die Resultate unterschiedlich waren, mussten wir die Untersuchung auf mehrere Stichproben erweitern. Um die Arbeit nicht zu langweilig zu gestalten, gab es vor Ort eine „Wetten, dass…“-Ähnliche Abstimmung, welche Aliasnamen für unsere beiden Turnierteams in Frage kämen. Leider waren alle Kandidaten grottenschlecht. In Eigenregie wurden dann aber schnell die beiden Kampfnamen gefunden und eingereicht, „Sand But True“ und „Prostata SV“. Leider war wärend des Turnieres der Sprecher dann aber zu beschäftigt mit schlüpfrigen Sprüchen (Sexmagazin…), Schiedsrichter vom Bier zum Platz zu bugsieren sowie dem Auflegen von Apré¨s-Ski Musik, um die Namen je zu verwenden. In Voraussicht dessen überprüften wir noch ein paar Biere. Es war Essenszeit, naiv gingen wir zu Fuß los Richtung Restaurant. Nach ca. 18 Stunden Marsch kamen wir aber an. Blicke sagten mehr als Worte, wir wussten sofort, dass wir umgehend an die Arbeit mussten. Also wurde auch hier gewissenhaft die Qualität des Bieres sichergestellt. Daran gab es nichts zu bemängeln, auch nicht am später eingenommenen Essen, allerdings an den amüsanten Deutschkenntnissen des Menüautors. (Essige Gurken…). Einige machten die Erfahrung, dass rote Sauce in Ungarn nicht unbedingt Ketchup ist. Der durch die Schärfe der Chilisauce produzierte Durst konnte aber bei der Ãœberprüfung von weiteren Bieren gelöscht werden. Rene und Raphi führten gleich einmal das „Poschen“ ein, welches unter großem Jubel von Christoph gewonnen wurde. Wir hatten Angenehmes mit Arbeit verbunden, und er spendierte als „Sieger“ eine Runde Testobjekte, die allesamt in Ordnung waren. Jan aß dann auch noch alle übriggebliebenen Reste auf, als ob er mit Mampfs Suppe nicht genug gehabt hätte. Kurz bevor wir gingen gab uns der an die weiten Distanzen im Ort gewöhnte Wirt noch seltsamerweise in Schnapsgläser abgefülltes Benzin mit, anscheinend ein ungarischer Brauch. Leider mißverstanden wir das Transportgeschenk und tranken die Gäser leer. Schon während dem Essen hatten wir in Richtung Strand einen riesigen Scheinwerfer am Himmel entdeckt. Das internationale Zeichen für Prolodisco. Damit diese nicht an minderwertigem Bier erkranken sollten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg dorthin. 12 Stunden später waren wir da, wo wir sofort an die Arbeit gingen, und das Bier überprüften. Es war in Ordnung, und sogar so in Ordnung, dass sich nach einiger Zeit mehr und mehr Postler auf der Tanzfläche einfanden, manche sogar am Podium. Respekt! Aufgrund der hohen Lautstärke und dem fertig überprüften Bier gingen wir weiter, aber nicht nach Hause, wie einige angenommen hatten, sondern wir wollten nochmal eine überraschende Bierinspektion bei Basti’s machen. Sollte der Kerl plötzlich doch anderes, minder qualitatives Bier servieren? Die Überprüfung dauerte länger, mit vollster Zufriedenheit als Ergebnis. Manche nahmen die Inspektion besonders ernst und knüpften an diesem Abend auch Kontakte mit einem anderen Österreichischen Gesundheitsteam aus Eggenburg, die besonders fleißig waren, denn sie überprüften auch die Qualität des Jägermeisters und der schalldämpfenden Fähigkeiten der Wände bei Basti unter Extremgröllzuständen. Einzelne Postler waren interessiert und testeten diese Arbeitsweise mit. Das Frühstück bei Basti am Samstag verlief völlig bierfrei und findet daher nicht mehr Erwähnung. Man muss jedoch erwähnen, dass Post 1 in Gruppe 1 und somit am Vormittag spielte, während Post 2 erst am Nachmittag einlief. Daher fanden sich nur wenige Spieler von Post 2 als Fans ein, allerdings trudelten die anderen relativ bald nach und unterstützten Team „Sand But True“, während sie auf der Tribüne als Abwechslung die Qualitä von literweise Wasser und Limonaden sicherstellten. Im ersten Spiel trafen die sichtlich gespannten Post 1 auf Luzern. Diese verschafften sich von Anfang an mit feinen Zügen wie Faustschlägen Respekt, worauf Post 1 die erste Halbzeit verlor, aber in der Zweiten zu voller Stärke aufspielen konnte und diese klar gewann. Somit ein Shootout, welches souverän gewonnen wurde. Und tschüss. Das zweite Spiel war gegen eine große Unbekannte. „Das sind Holländer“, „Nein, ich glaube das sind Ungarn“, „die Dressen schauen aus wie die von Inter Mailand“, härte man Spieler tuscheln. Es waren Deutsche aus Nordhessen. Diese waren nicht nur sehr gute Spieler, sie waren auch Beacherprobt (Pirouetten- und Fliegersicher), eingespielt und körperlich groß gewachsen. Hatten wohl viele essige Gurken auf ihre Tage gegessen. Chancenlos verloren Post 1 gleich das zweite Spiel. Im dritten Spiel wurde dann die Taktik vom hervorragenden Coach Uli gewechselt, als zweiter Tormann agierte nunmehr Peter statt Mampf. Die Rivalen von Eggenburg II wurden sichtlich überrumpelt, und obwohl sie versuchten, sich gegen die anderen Österreicher mächtig ins Zeug zu legen, waren sie im Endeffekt klar unterlegen. Nicht zuletzt wegen Patrick, der in der Abwehr rackerte wie ein gedopter Berserker. Post II fuhr einen weiteren Sieg ein. Die Taktik blieb dann auch im letzten Gruppenspiel erhalten. Die Holländer aus Tilburg konnten ihre Wechseltaktik, die sie bisher gut eingesetzt hatten nicht ausspielen, da wir sie locker durchschauten und äberrannten. Heldenhaft wurde auch das letzte Spiel gewonnen, und Platz 2 in der Gruppe bedeutete Semifinale gegen den Sieger der anderen Gruppe. Zufrieden mit der Leistung gingen die Spieler nun zu ihrer eigentlichen Arbeit äber und begannen ab 13 Uhr die Qualität des Bieres in der Strandbar sicherzustellen. Inzwischen war auch der letzte Spieler von Post 2 nachgekommen. Srecko und seine bezaubernde Freundin Ognjekna (die es nicht mag, Oschi genannt zu werden) waren angekommen und wurden freudig begrüßt. Gruppe 2 begann gleich mit dem Auftaktspiel von Post 2 gegen den Vorjahressieger aus Keszthely. Nicht lange liessen diese auf sich warten, um zu zeigen, dass es sich lohnt, perfekte Beachtechniker und mehrere ungarische Nationalspieler in ihren Reihen zu haben. Post 2 schlug sich aber trotzdem wacker, und es wurde nach der Niederlage spekuliert, ob ein anderen zweiter Tomann als Jan, der in der ausgezeichnet postierten ungarischen Deckung oft seinen Meister fand, das Spiel hätte wenden können. Vermutlich nicht. René hatte sich am Spielanfang unglücklich verletzt und konnte keine weiteres Spiel bestreiten. Zur Strafe liessen wir ihn dafür den ganzen Nachmittag doppelt arbeiten, denn er musste sowohl die Coacharbeit von Uli für Post 2 übernehmen als auch bei der Qualitätssicherung mithelfen. Er zeigte aber hier bewundernswerte Belastbarkeit. Spiel 2 ging gegen Enschede, die Holländer entpuppten sich auch als technisch sehr stark, vor allem der schnelle Kontertore werfende Tormann sowie ein gewisser Pirouettenkaiser namens Dennis machten ihnen das Leben schwer. Trotz tapferer Leistung ging das Spiel unglücklich verloren und Unmut machte sich breit. Statt aber die Nerven wegzuschmeissen, wie es kleine Mädchen in gepunktelten Röcken tun, sammelte man sich, überlegte sich eine an das Spiel angepasste Taktik und ging frohen Mutes in die dritte Partie. Die armen Züricher vom TV Schlieren mussten den Kopf hinhalten. Eine magisch aufspielende Post 2 Mannschaft zeigte ihnen, wie es gemacht wird und man fuhr einen ganz souveränen Sieg ein. Tolle Mannschaftsleistung, jeder der Spieler hatte mit seinen Toren maßgeblichen Anteil am Sieg. Man überlegte nur, dass in den ersten beiden Partien vielleicht mehr drin gewesen wäre, aber zum ärgern blieb keine Zeit, denn für das nächste Spiel – das Prestigeduell gegen Eggenburg 1 – musste die Topform konserviert werden. Am späten Nachmittag, die Temperaturen waren auf angenehme 35 Grad gefallen, kam es zum Showdown gegen die am Vorabend große Sprüche geklopft habenden Eggenburger. Die nicht schlecht waren, die Partie stand oft auf der Kippe. Leider hatten sie es mit niemand geringerem als Post SV zu tun, mit einer gesund motivierten Truppe. Beide Halbzeiten konnten gewonnen werden, Eggenburg schlich mit gesenktem Haupt zur Strandbar, während die Postler auf der Tribüne feierten und nun auch zu ein bisschen qualitätssichernder Arbeit eingeteilt wurden. Ein Spiel stand nun aus, aber „nur“ gegen die Strandclowns aus Lausanne. Die Freunde aus der französischen Schweiz waren angereist, um sowohl laufend die Sicherheit des Bieres zu überprüfen – löblich – als auch am Spielfeld für Gaude zu sorgen. Ihre Spiele waren nie ernst, sondern geprägt von Scherzchen und Showeinlagen, die sehr lustig waren. Zumindest bis man ihr Repertoire das zwanzigste Mal sah. Auch diese Spiel artete zur Farce aus, die Postler vergassen aber bei der Blödelei nie, mehr Tore zu schiessen, jedoch war eine peinliche Niederlage nie Thema. Der dritte Tabellenplatz bedeutete für den nächsten Tag das Spiel um Platz 4 gegen die harten Hunde aus Luzern, Post 1 sollte am nächsten Tag gegen die übermächtigen Profis aus Keszthely ran. Vorher galt es jedoch noch, naja eh schon wissen, die Qualität des Bieres sicherzustellen. Leider verliessen und wegen anderwertiger Verpflichtungen zu diesem Zeitpunkt schon die ersten zwei Spieler, Simon und Patrick, die zurück nach Österreich mussten. Nachdem wir nach längerem Sitzenbleiben bis zum Abend fast alle Biere der Strandbar überprüft hatten, überliessen wir nichts dem Zufall und packten noch mehr oder weniger alle restlichen gekühlten Flaschenbiere ein. Man hat eine gewisse Verantwortung als professioneller Biertester. Diese wurden auf der Heimreise, während der Hygienisierungsphase und am Weg zum Treffpunkt mit dem Shuttleservice bei der Campari-Bar überprüft. Und auch dort konnten die meisten von uns die Arbeit nicht beiseite legen. Im Restaurant dann das gleiche Spiel wie am Vorabend, das gleiche Menü und das gleiche an Ãœberprüfung, allerdings mit etwas erkennbarer Unruhe, wollte man doch auf die vom Platzsprecher tagsüber alle 4 Sekunden angekündigte „Player’s Party“ am Strand gehen. Gesagt getan und voll freudiger Erwartung fuhren wir rüber, um dann aber festzustellen, dass diese nicht so gut besucht war, wie wir es uns erhofft hatten. Andere wären jetzt gegangen. Wir haben jedoch ein gewisses Pflicht- und Verantwortungsbewußtsein. Daher bauten wir uns dort ein, verbunden mit anfänglichen Ãœbersiedelungsaktionen, um der zu lauten Après-Ski Musik zu entfliehen. Trotz der wichtigen Spiele am nächsten Tag machten wir eine sorgfältige und überaus vollständige Ãœberprüfung des Bieres, an welchem es nichts zu bemängeln geben sollte. Es kam dabei zu einigen eigenartigen Szenen. Einige der Mannschaft von Post 1 gingen – wie böse Zungen behaupten – aufgrund des Arbeitseinsatzes seit Mittag bald K.O., jedoch handelte es sich in Wirklichkeit nur um eine Maßnahme, um zu beweisen, wie Ernst man die Spiele am nächsten Tag nehmen wollte. Andere vergnügten sich beim Drehfußball oder auf ihre Art. Aber früher oder später fielen dann doch alle ins Bett. Manche später, wie man am Frühstückstisch dann sah. Am nächsten Tag ging es Schlag auf Schlag. Zuerst spielte Post 2 gegen Luzern, die die Players Party anscheinend noch heftiger gestaltet hatten. Mit ihnen wurde kurzer Prozess gemacht, und der fünfte Platz war gesichert. Bravo Post 2! Dann spielte Post 1 im Semifinale gegen die übermächtige Mannschaft aus Keszthely, bäumte sich auf, aber verlor. Als Dankeschön von der Turnierleitung spielten sie dann gleich nochmal das Spiel im Anschluss um Platz 3 gegen Enschede. Die erste Halbzeit ging unglücklich verloren, die zweite konnte aber klar gewonnen werden, somit Shootout. Dieses verlief überaus glücklich, bis Peter und Christoph vergaben (ein nicht genannter der beiden, schaffte es nicht einmal seinen Ball zu fangen) während die Holländer zweimal 2-Punkter trafen. Somit viel Pech aber immerhin Platz 4. Bravo Post 1!
Jetzt wurde nur mehr gepackt und die Heimreise angetreten. Alle überlebten auch diesmal die ungarischen Strassen und Überholmanöver. FAZIT: Wir sind am Schluss richtig gute Beachhandballer geworden. Und gute Biertester waren wir schon immer. Das Turnier war hervorragend organisiert und es hat allen Spass gemacht sowie mit Sicherheit die Gemeinschaft gestärkt! Nächstes Jahr heißt es also Platz 1 in Angriff zu nehmen…
Mannschaften und Ergebnisse:
(Gruppe 1) TV Luzern (SUI) – Post Wien : im Shootout gewonnen Post Wien I – Nordhessen (GER) : verloren Post Wien I – UHE Eggenburg II (AUT) : gewonnen Post Wien I – T.S.V. Camelot Tilburg (NED) : gewonnen (Semifinale) Post SV 1 – Keszthely (HUN) : verloren (Spiel um Platz 3) Post SV 1 – Enschede (NED) : im Shootout verloren
(Gruppe 2) Keszthely (HUN) – Post SV 2 : verloren Enschede (NED) – Post SV 2 : verloren Post SV 2 – TV Schlieren (SUI) : gewonnen Eggenburg II (AUT) – Post SV II : gewonnen Lausanne (SUI) – Post SV II : gewonnen (Spiel um Platz 5) Post SV II – TV Luzern : gewonnen
Alle Fotos gibt es auf party.post-handball.at Sonst gibts noch www.balatonbeach.info |
Team Post SV 2
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